Up

Ohne Titel, Entwurf

up

Kunsthalle Basel

31.08.2014 - 07.09. 2014 

 

Christine Camenisch und Johannes Vetsch entwickeln seit fünf Jahren in Zusammenarbeit Videoinstallationen, die sich mit den grundlegenden Merkmalen des Mediums Video und seiner Präsentation beschäftigen: die Möglichkeit, Bilder, also Licht in den Raum zu projizieren. Daraus entwickeln sie eine vielfältige Formensprache, die immer eng auf den Raum bezogen ist. Up, eine Arbeit aus dem Jahr 2013, ist eine Mehrkanalprojektion eines Schwarz Weiss Videos, das auf einer Computeranimation basiert, begleitet von unsynchronisiertem Ton. Die Computeranimation besteht aus einem schwarzen Gitterraster vor weissem Hintergrund, die sich an der Wand von oben nach unten bewegt. In der Mehrkanalinstallation wird diese Animation mit mehreren Projektoren nahtlos aneinander gelegt und so auf den Raum hin angepasst. Für den Betrachter entsteht der Eindruck, als würde er sich in einem fahrenden Aufzug nach oben bewegen, während die umgebenden Wände nach unten gleiten. Je nachdem, in welchen Räumen und ob sie als Auf- oder Rückprojektion installiert ist, kann die Arbeit jedoch auch andere Assoziationen hervorrufen. Die reduzierte Formensprache der Animation bleibt dieselbe und erinnert an Werke des abstrakten Films aus den 1920er Jahren wie etwa die Filme von Viking Eggeling oder Oskar Fischinger, die mit Licht in Bewegung arbeiten. Eine Verbindung lässt sich ebenfalls ziehen zu den späteren Werken von Anthony McCall, der in seinen Solid Light Sculptures bewegtes Licht als bildhauerisches Element für Skulpturen im Raum benutzt.

Ruth Kissling