Selbstlauefer 02, 2008

Computeranimation

«streng.»

christine camenisch | marcel scheible

EAC (les halles), porrentruy, dimanche, 28. septembre – 16. novembre 2008

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"Der Titel der Doppelschau spielt nicht ohne Augenzwinkern auf Minimalismus und konkrete Kunst an. So besteht die minimalistische Computeranimation «Selbstläufer» von Christine Camenisch aus drei «Fenstern» mit vertikalen schwarz-weissen Streifen, die wie am Fliessband die Wand entlanglaufen. Das klingt simpel, entwickelt jedoch einen hypnotischen Sog. Dabei handelt es sich lediglich um einen Computereffekt, der auf den Dokumentarfilmer Ken Burns und dessen Methode, fotografische Bilder mittels «Schwenk und Zoom» zu animieren, zurückgeht. Die Lichtstreifen entwickeln in der Bewegung durch Interferenz eine «Schwebung». Es entsteht ein Moiré-Effekt, die Geschwindigkeit scheint mal schneller, mal langsamer, und schliesslich gar rückläufig zu werden, wie man es etwa von sich schnell drehender Radspeichen in alten Western kennt - digitale Op-Art in Reinform.

«Streng» ist eine klar konzipierte Ausstellung von visueller Kraft, die man nicht ohne Augenflimmern verlässt."
Eva Scharrer, Kunstbulletin, 11.2008